Beinahe drei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer, der nachfolgenden Wiedervereinigung und der rechtlichen und wirtschaftlichen Übertragung des Systems der Städtebaufrderung auf die neuen Bundesländer blicken wir auf eine Generation der Stadterneuerungspraxis zurück. Inzwischen ist diese Zeitepoche fast länger und in vielerlei Hinsicht auch facettenreicher als die davor liegenden Jahre, in denen sich die Stadterneuerung seit den 1950er Jahren in der alten Bundesrepublik und der DDR auf ihre je eigene Weise herausgebildet und zum ersten Mal systematisch entfaltet hatte. Zum Zeitpunkt der Wende verlegte sich der Blick auf den erheblichen Sanierungsbedarf der ostdeutschen Altstädte. Hatte es anfangs noch geheißen, die Stadterneuerung in Ostdeutschland sei eine Aufgabe, die eine ganze Generation von Fachleuten für Jahrzehnte beschäftigen würde, so zeigt sich inzwischen ein vllig verändertes Bild.
Dieser Band fasst zentrale und wegweisende Texte zu allen wichtigen Fragen der Wirtschafts- und Unternehmensethik zusammen. Sie werden von führenden Experten aus dem deutschsprachigen und internationalen Bereich bereitgestellt. Die Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik wurde im Jahre 2000 gegründet. Zum 20-jährigen Jubiläum haben die Herausgeber die ersten 15 Jahrgänge der Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik anthologisiert und stellen sie kompakt in diesem Band der interessierten Lesergemeinschaft zur Verfügung. Viele der Beiträge waren wegweisende Markierungen, die auch im aktuellen Diskurs noch eine hohe Bedeutung haben.
Das Buch soll zu einem klareren Begriffsverständnis von Teilhabe und damit zur theoretischen Verortung und Reflexion von Teilhabeforschung beitragen. Eine Begriffsklärung ist nicht nur in Bezug auf die Kommunikation über Teilhabe in Arbeitszusammenhängen des Bündnisses relevant, sondern auch aus der Verbreitung des Teilhabebegriffs. Mit einem über die Politik- und Arbeitsfelder hinweg geteilten Bedeutungskern wird er insbesondere auch für das Verständnis und die Bearbeitung derjenigen sozialen Probleme interessant, die Bereichsgrenzen und klare leistungsrechtliche Zuordnungen überschreiten bzw. sich an deren Schnittstellen bewegen. Intersektionelle Benachteiligungen lassen sich gut als Häufungen und Zuspitzungen von Teilhabeeinschränkungen beschreiben.
In diesem Open-Access-Buch untersuchen wir, was Datensouveränität aus ethischer und rechtlicher Perspektive bedeuten kann und entwickeln mittels des Modells der dynamischen Einwilligung konkrete Governance-Ansätze für den Gesundheitsbereich. Im Zeitalter der Digitalisierung stellt uns der verantwortungsvolle Umgang mit Daten vor eine Herausforderung: Mgliche Fortschritte in Forschung, Versorgung und ffentlicher Gesundheit rufen Fragen von Datenschutz und Kontrollansprüchen auf. Ein normatives Leitkonzept, das in den vergangenen Jahren beim Umgang mit Daten in den Vordergrund tritt, ist Datensouveränität.
Zukunftsforschung, Foresight, Futures Studies, aber auch Technikfolgenabschätzung und Trendforschung zeichnen sich durch eine auf die Zukunft gerichtete Forschungsperspektive aus. Daraus ergeben sich grundsätzliche Besonderheiten, die es bei der Konzeption von Studien und der praktischen Forschungsarbeit zu berücksichtigen gilt. Die Beitragsautorinnen und -autoren bieten eine Orientierungshilfe und beschreiben die Gütekriterien und Standards, an denen die Qualität von Ergebnissen und Prozessen der Zukunftsforschung festgemacht werden kann.
Das vorliegende Jahrbuch blickt reflektierend auf 25 Jahre Stadterneuerung zurück, zieht Bilanz und zeigt Zukunftsperspektiven auf.Im Jahr der deutschen Wiedervereinigung fand sich mit dem Arbeitskreis Stadterneuerung an deutschsprachigen Hochschulen eine Gruppe von Fachleuten zusammen, die durch die Herausgabe eines Jahrbuchs Stadterneuerung zu einer Institutionalisierung der fachlichen Debatte über Stadterneuerung beitragen wollten. Dabei bezogen sie sich auf ein zwar nicht mehr junges, aber erst wenige Jahre zuvor leitbildhaft konsolidiertes Feld der Stadtentwicklung. Mit der Herausbildung der behutsamen Stadterneuerung hatte sich nach längeren Auseinandersetzungen in den 1980er Jahren in der alten Bundesrepublik ein Ansatz weitgehend durchgesetzt, der sowohl die städtebaulich-architektonische Substanz als auch die vorhandenen Nutzungen und Bewohner/innen besonders respektiert. Er verkrpert damit einen wesentlichen Ausdruck einer Wende in der Stadtplanung, bei der das rationale Planungsmodell durch ein eher kommunikatives ersetzt oder zumindest ergänzt, das Gott-Vater-Modell von Planung stark in Frage gestellt sowie die städtebaulich-architektonischen Leitbilder der Moderne durch Prinzipien einer Nachmoderne ersetzt wurden.
Die etwa 2.000 Klein- und Mittelstädte in der Bundesrepublik Deutschland sind ein wichtiger Bestandteil unseres Siedlungsnetzes. In ihnen lebt etwa die Hälfte der Einwohner des Landes. Zentrale Herausforderungen der Stadterneuerung in ihnen, wie der Struk¬turwandel in Handel und Gewerbe, der Verfall überkommener historischer Substanz, die Zunahme von Leerständen und Problemimmobilien und die allgemein sinkende Vitalität, werden häufig nicht aktiv genug bearbeitet. Vielerorts gibt es zwar sehr aktive Bürger*innen, die sich in Vereinen und informellen zivilgesellschaftlichen Netzwerken organisieren und intensiv in die Stadtentwicklung einbezogen werden wollen, doch Perspektivlosigkeit, Überalterung und Nachwuchsmangel und der Mangel an Ressourcen begrenzen oft ihre Mglichkeiten deutlich. Obwohl in den einzelnen Kommunen ein großer Wissens- und Erfahrungsschatz über neue Verfahren und Instrumente der Stadterneuerung vorhanden ist, sind gute Beispiele aus Klein- und Mittelstädten häufig wenig bekannt und wurden bisher nur in Ansätzen wissenschaftlich untersucht. Hier setzt der vorliegende Band mit seinem inhaltlichen Schwerpunkt auf der Situation der Stadterneuerung in Klein- und Mittel¬städten an. Neben eher grundsätzlichen Beiträgen widmet er sich auch Erfahrungen aus der Praxis in ganz unterschiedlichen Frderkontexten.
Das Schwerpunktthema dieses Jahrbuchs behandelt die digitale Transformation, die Gesellschaften heute erleben. Diese betrifft Verwaltungsabläufe ebenso wie die Steuerung der technischen und sozialen Infrastruktur, Mobilität und Verkehr, Zahlungssysteme, Produktion, Wohnen, Bildung und, ganz allgemein, die Gestaltung des Alltags. Mit dem Themenschwerpunkt Digitale Transformation werden verschiedene Dimensionen der Digitalisierung räumlicher Lebenswelten behandelt. Darüber hinaus bietet das Jahrbuch StadtRegion in den Rubriken Analysen und Kommentare sowie Rezensionen aktuelle Beiträge zu interdisziplinären Fragen der Stadtforschung und der Raumentwicklung. In der Rubrik Dokumentation und Statistik werden ausgewählte Kennziffern aus den Themenbereichen Bevlkerungsentwicklung, Beschäftigung, soziale Lage und Baufertigstellungen in einem Rückblick auf knapp 20 Jahre Raumentwicklung im 20. Jahrhundert analysiert.
Der Titel des Buches geht auf das Thema der 20. Tagung für Angewandte Sozialwissenschaften des Berufsverbandes Deutscher Soziologinnen und Soziologen zurück, die im Mai 2019 in München durchgeführt wurde. Die Frage, welche Beiträge soziale Innovationen beim Übergang zu Formen des nachhaltigen Zusammenlebens und Wirtschaftens konkret leisten knnen, steht in diesem Buch ebenso im Mittelpunkt wie die Frage, welchen Beitrag die Sozialwissenschaften leisten knnen. Es geht also zum einen um konkrete soziale Innovationen, die uns bei dem Ziel, nachhaltig zu leben und zu wirtschaften, weiterhelfen, zum anderen aber auch darum, in welcher Weise die Sozialwissenschaften nicht zuletzt durch entsprechende theoretische und methodische Ausbildung in die gesellschaftliche Verantwortung für das Gelingen solcher sozialinnovativen Prozesse genommen werden kann.
In der Sozialen Arbeit hat sich ein folgenreicher Wandel in den handlungsleitenden Orientierungen vollzogen: Eine Politik der Verhältnisse, die strukturelle Bedingungen von sozialer Ungleichheit und Ausschließung problematisiert, wird von einer Politik des Verhaltens verdrängt. Diese fokussiert in erster Linie auf die `Diagnose` und `Behandlung` von individuellen Verhaltensdispositionen, Wertorientierungen, subjektiven Einstellungen und Fähigkeiten. Aus einer strukturbezogenen Politik, die Macht- und Herrschaftsverhältnisse thematisiert, wird so eine auf individuelles und kollektives Verhalten bezogene Politik, die Fragen des Lebensstils, der Moral, der Normkonformität und damit personalisierende Konzepte der Verhaltenssteuerung und -kontrolle in den Vordergrund rückt.
Das Lexikon zur Soziologie ist das umfassendste Nachschlagewerk für die sozialwissenschaftliche Fachsprache. Für die 5. Auflage wurde das Werk neu bearbeitet und durch Aufnahme neuer Stichwortartikel erweitert. Das Lexikon zur Soziologie bietet aktuelle, zuverlässige Erklärungen von Begriffen aus der Soziologie sowie aus Sozialphilosophie, Politikwissenschaft und Politischer Ökonomie, Sozialpsychologie, Psychoanalyse und allgemeiner Psychologie, Anthropologie und Verhaltensforschung, Wissenschaftstheorie und Statistik.
Anhand von 35 qualitativen Interviews mit jugendlichen Akteuren aus linksaffinen politischen Gruppen untersucht diese Studie, wie sich politisches Engagement im biografischen Verlauf herausbildet, weiterentwickelt und welche prägenden Erfahrungen Jugendliche dabei machen. Darüber hinaus wird erforscht, welches Selbst- und Gesellschaftsverständnis die Jugendlichen vertreten, wie sie zum politischen System stehen, welche Ziele sie verfolgen und mit welchen Aktionsformen sie diese umzusetzen versuchen.
Das Buch bietet eine Einführung in die Zusammenhänge von subjektiven und strukturellen Momenten der Vulnerabilität und ihren pädagogischen Implikationen. Es greift auf Forschungen der Philosophie, Psychologie, Soziologie, Kultur- und Erziehungswissenschaft des 20. Jahrhunderts zurück, um zu verdeutlichen, welche Grundlagen, Auswirkungen, Formen und Entwicklungen von Verletzbarkeit und Fragilität von zentraler Bedeutung sind. Zugleich wird herausgearbeitet, welche pädagogischen Ansätze es ermglichen, Vulnerabilitäten vorzubeugen, ihnen zu begegnen oder ihre Folgen zu bearbeiten. Strukturell orientiert sich das Buch an zentralen Autor*innen des 20. Jahrhunderts, denen nicht nur für ihre jeweilige Disziplin, sondern auch für den Vulnerabilitätsdiskurs insgesamt eine Schlüsselstellung zukommt.
Durch den Ausbau inklusiver Beschulung nehmen Heranwachsende mit sonderpädagogischem Frderbedarf vermehrt an Large-Scale-Assessments teil. Die damit verbundenen Herausforderungen werden in diesem Band aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben und diskutiert.
The book presents a theoretical and practical approach to international social work. It uses examples from Germany with a long tradition of social work and focuses on the Kurdistan Region of Iraq, which is in a pioneering phase in teaching social work while at the same time experiencing a highly explosive situation in global politics. Socio-political challenges such as violence, traumatization, (religious) fundamentalism, ethnicization, changing gender relations, flight and migration call for a professional examination of social work as a human rights profession in international comparison.
Dieses Buch thematisiert die Beteiligung von Bürger*innen bei Planungs- und anderen umweltrelevanten Vorhaben in Baden-Württemberg. Im Rahmen der Intensivierung der Beteiligung von Bürger*innen wurde ab 2014 in Baden-Württemberg mithilfe der Regelungen der Verwaltungsvorschrift Öffentlichkeitsbeteiligung, des zugehrigen Leitfadens für eine neue Planungskultur sowie des Umweltverwaltungsgesetzes eine neue, bundesweit bis dahin einmalige Beteiligungskultur gestartet. Der Band überprüft und bewertet anhand einer langfristigen begleitenden Evaluation die Erreichung der intendierten Ziele der Beteiligungsregelungen sowie die für die Verwaltungen entstehenden Aufwände.
Dieses Open-Access-Buch untersucht vor dem Hintergrund der kulturell hegemonialen Rolle der Mittelschichten in westlichen Gesellschaften sowie angesichts zeitdiagnostischer Behauptungen, dass "die Mitte" zunehmenden Verunsicherungen und Gefährdungen ausgesetzt sei, die biographischen Orientierungen und Praktiken, die die Lebensführung der Mittelschichten in Deutschland ausmachen.
Der Band thematisiert die Bedeutung der Freiwilligendienste hinsichtlich ihrer Potenziale und Wirkungen für die Zivilgesellschaft, ihre Handlungsfelder und Rahmenbedingungen und nimmt die beteiligten Akteure in den Blick. Dabei geht es um Entwicklungslinien, Profildiskussionen und aktuelle Debatten, u.°a. zu Fragen der Qualitätssicherung, zum Bildungsbegriff, der politischen Indienstnahme von Freiwilligendiensten, zur Arbeitsmarktneutralität und zum Trägerprinzip als konstitutivem Merkmal der Freiwilligendienste.
Der Befund einer Pluralisierung der Sicherheitsproduktion und Allgegenwärtigkeit von "Sicherheit" in der Diskussion um Stadt kann darauf zurück geführt werden, dass die Akteure, deren Verbindungen untereinander, ihre Aufgaben und Techniken weniger eindeutig als in der Vergangenheit fixiert sind. Anspruch des vorliegenden Bandes - an der Schnittstelle zwischen sozialer und räumlich orientierter Sicherheitsforschung - ist es, die lokal vielfältigen Formen der Sicherheitsproduktion zu illustrieren und die Konflikte, Widersprüche und Folgen für das Leben in den Städten sowie das Handlungsfeld urbane Sicherheit aufzuzeigen. Sicherheit wird damit im Spannungsfeld der Materialität des urbanen Raums und übergeordneter kulturell tradierter Deutungsmuster thematisiert.
Der Sammelband gibt einen facettenreichen Einblick, wie Kinder heute mit digitalen Medien wie Internet, Smartphone und Spielkonsole aufwachsen. Ausgehend von medienpädagogischen Fragestellungen steht in den Beiträgen die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Thema im Vordergrund. Auf diese Weise ergeben sich differenzierte wissenschaftliche Zugänge mit theoretischer, methodologischer und empirischer Ausrichtung.
Der interdisziplinäre Band setzt sich damit auseinander, wie räumliche Aspekte die Vorstellung von Privatheit in westlichen Gesellschaften beeinflussen und wie verschiedene Kulturen des Privaten daran beteiligt sind, spezifische Räume zu erschaffen. Die Autorinnen und Autoren fokussieren auf aktuelle Entwicklungen und stellen vor allem das Zusammenspiel von realen und digitalen Räumen in den Mittelpunkt. Ihre Beiträge beleuchten räumliche und kulturelle Aspekte von Privatheit aus kultur-, medien-, sozial- und rechtswissenschaftlicher Perspektive und erschaffen damit ein weites Panorama diverser Problemfelder, die heute immer deutlicher in den Vordergrund rücken.
Der Sammelband zeigt einerseits die Vielfalt und das Potential einer pluralen Ökonomik auf, indem einführende Überblicke sowie exemplarische Vertiefungen von konomischen Perspektiven und Diskursen erfolgen. Andererseits versteht er sich als Debattenimpuls, bei dem auch die grundsätzliche Frage nach der Relevanz und Verantwortung einer Wirtschaftswissenschaft und -praxis in den Fokus gerückt wird, die sich den Herausforderungen dieser Zeit adäquater zu stellen vermag. Es werden zentrale wissenschaftstheoretische, konomische und gesellschaftliche Kritiken, Herausforderungen und mgliche Lsungsansätze diskutiert.Mehr Hintergründe zum Projekt und aktuelle Lesetour-Termine unter www.plural-hannover.de/sammelband
Die Zuwanderung der letzten Jahrzehnte stellt einen der zentralen Prozesse des sozialen Wandels in Österreich dar. In sozialwissenschaftlichen Erhebungen sind Personen mit Migrationshintergrund jedoch meist unterrepräsentiert. Der vorliegende Band präsentiert die Ergebnisse einer Zusatzerhebung zum Sozialen Survey Österreich 2016, mit dem Ziel, zentrale Werthaltungen, Einstellungen und Verhaltensweisen von Zugewanderten zu erfassen und mit jenen der heimischen Bevlkerung zu vergleichen. Dabei werden verschiedene Lebensbereiche wie Familie, Arbeit, Politik und Religion diskutiert. Die Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Frage der Integration der Zugewanderten in Österreich.
Staatsbürgerschaft gilt in soziologischer Theorie und politischer Praxis als Ausdruck gesellschaftlicher Zugehrigkeit und politischer Teilhabe. Der Band lädt dazu ein, sich dem Konzept der Staatsbürgerschaft als einem wandelbaren und spannungsreichen Konzept zu nähern. Einerseits zeigen die Beiträge, wie die Ergänzung und praktische Inanspruchnahme von (Staats-)Bürgerschaft auf lokaler Ebene und in zivilgesellschaftlichen Kontexten geschieht. Andererseits gerät auch die exklusive Wirkung von Staatsbürgerschaft in gesellschaftlichen Aushandlungen, rechtlicher Praxis und (Bildungs-) Politiken in den Blick.